Politisches Frühstück am 14.09.

11.09.2022
Linnemann

Gütersloh, den 09. September 2022 – Am 14. September ehrt wertkreis Gütersloh seinen Werkstattratsvorsitzenden Jürgen Linnemann mit einem politischen Frühstück im Flussbett Hotel, Wiesenstr. 40, 33330 Gütersloh, für seine langjährige Tätigkeit als politischer Aktivist für die Anliegen behinderter Menschen. Seit 1987 ist der 53-jährige Teil der Werkstatt für Menschen mit Behinderung, seit 30 Jahren setzt der gebürtige Greffener sich politisch ein. In seinen unterschiedlichen Funktionen - als Sprecher der LAG NRW, als Mitglied von Werkstatträte Deutschland, als Inklusionsbotschafter und eben als Vorsitzender des Werkstattrates von wertkreis Gütersloh - war Linnemann bereits mehrfach Gast im Deutschen Bundestag und im NRW-Landtag. Auch das Europaparlament besuchte er 2019. Diese Besuche sind sicher mit ein Grund, warum am 14. September nicht nur ehemalige und aktuelle Werkstatträte aus dem ganzen Bundesgebiet zu Gast sein werden - auch Politiker wie der ehemalige Fraktionsvorsitzende der CDU im Bundestag Ralph Brinkhaus, der ehemalige Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Arbeit und Soziales Klaus Brandner, der Landtagsabgeordnete Rafael Tigges sowie der Gütersloher Bürgermeister Norbert Morkes haben sich angesagt. Karl Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, sendet ein Grußwort zur Verlesung. Moderiert von der NDR-Journalistin Ulrike Drevenstedt geht es beim politischen Frühstück dann tischweise in die inklusive Sacharbeit, denn Jürgen Linnemann hat sich für diesen Tag gewünscht, dass seine Gäste Sichtweisen zum Thema „Zukunft der Eingliederungshilfe“ erarbeiten. Dazu gibt es einen Input von der BTHG-Expertin Sarah Dieckbreder-Vedder zum Bundesteilhabegesetz und seinen Auswirkungen auf die Eingliederungshilfe. In den vergangenen drei Jahrzehnten seines politischen Engagements hat Jürgen Linnemann viele Ämter in Interessensvertretungen von Menschen mit Behinderung bekleidet: Bereits im Jahr 2000 war er – und bis zu deren Auflösung 2009 - Gründungsmitglied der ersten LAG der Werkstatträte, die damals noch Vereinsstatus hatte. Danach war er ab 2010 Gründungsmitglied der Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstatträte in Nordrhein-Westfalen (LAG WR NRW) und blieb bis 2021 Mitglied im Sprecherrat. 118 Werkstätten mit fast 80.000 Beschäftigten sind in der Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstatträte in Nordrhein-Westfalen Mitglied. Seit 2022 ist er hier als Kassenwart aktiv. Zudem war er von 2010 bis 2021 auch Teil von „Werkstatträte Deutschland“, der bundesweiten Vertretungsorganisation der Werkstatträte. Im wertkreis selbst war Linnemann seit 1992 durchgehend Mitglied des Werkstattrates und wurde seitdem auch in jeder Legislatur als Vorsitzender gewählt. Er war auch eines der Gründungsmitglieder des Behindertenbeirates des Kreises Gütersloh 2015 und ist darüber hinaus auch in weiteren Ehrenämtern im Kreis Gütersloh aktiv, so engagiert er sich im Aktionsbündnis Inklusion Kreis Gütersloh und ist Mitglied der Veranstaltergemeinschaft von Radio Gütersloh. Als Experte unterstützt er seit 2021 zudem die EUTB (Ergänzende Unabhängige Teilhabeberatung) in Gütersloh. 2014 wurde er vom Inklusionszentrum „Selbstbestimmt Leben“ als Inklusionsbotschafter berufen. Seit seinem Eintritt in die WfbM hat sich die Rolle der Werkstatträte stark verändert: Heute haben Werkstatträte weitgehende Mitwirkungs- und auch Mitbestimmungsrechte, für die sich Jürgen Linnemann stets aktiv eingesetzt hat. Ein Höhepunkt seiner politischen Bemühungen war sicher das Einreichen der ersten Petition in Leichter Sprache in den Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages 2015. Hierfür hatte er mit anderen Werkstatträten rund 10.000 Stimmen gesammelt und reichte die Petition "Mehr Anerkennung für Menschen mit Behinderungen durch faire und gleichberechtigte Arbeit" auch selbst in Berlin ein. „Es ist eine erschreckend junge Entwicklung, dass Menschen mit Behinderung für sich und ihre politische Repräsentation einstehen und auch selbst Verantwortung für ihre Lebensumstände übernehmen dürfen. Jürgen Linnemann zeigt deutlich, wie wichtig das ist und was man alles erreichen kann, wenn man sich nicht auf seine Behinderung reduzieren lässt. Regelmäßig ist er im Gespräch und Kontakt mit politischen Entscheidern, stellt hier klare Forderungen und äußert ebenso klare Vorstellungen, wie die Dinge sein sollen. Im wertkreis steht er für den Wandel hin zu mehr Inklusion und Teilhabe - auch in Entscheidungsprozessen innerhalb der WfbM. Man kann vor einer solchen Lebensleistung nur den Hut ziehen,“ betont Emilio Bellucci, Geschäftsführer von wertkreis Gütersloh.